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Rahmenkredit – die wenig bekannte Dispo-Alternative

Ein beherrschendes Thema, welches insbesondere viele Verbraucher sehr interessiert, sind die nach wie vor auf breiter Ebene hohen Dispozinsen. Teilweise macht sich regelrecht Verärgerung bei den Bankkunden breit, denn einerseits können die Banken selbst sich zwar zu einem Zinssatz von null Prozent bei der Europäischen Zentralbank Geld leihen, auf der anderen Seite verlangen viele Kreditinstitute von ihren Kunden aber nach wie vor einen zweistelligen Zinssatz, wenn es um die genehmigte Überziehung des Girokontos geht. Leider sind zahlreiche Verbraucher in dem Zusammenhang nicht optimal informiert, denn es gibt durchaus einige Finanzierungsalternativen, die deutlich günstiger als der Dispositionskredit sind, aber dennoch den gleichen Zweck erfüllen.

Vergleich zwischen den Banken durchführen

Eine Möglichkeit, um zukünftig bei den Dispozinsen etwas einsparen zu können, ist natürlich ein Vergleich der Anbieter. Hier zeigt sich immer wieder, dass es im Durchschnitt betrachtet vor allem die regionalen Banken, also zahlreiche Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparkassen sind, die besonders hohen Dispozinsen veranschlagen. Aber auch einige Großbanken stehen dem in nichts nach und veranschlagen für die Überziehung des Girokontos Zinssätze von teilweise bis zu 13 Prozent. Dass es auch günstiger geht, zeigen vor allem einige Direktbanken, bei denen Dispozinsen mittlerweile häufiger im Bereich zwischen 6,9 und 8,9 Prozent angesiedelt sind. In der breiten Masse bewegen sich die Dispozinsen aber nach wie vor auf einem Niveau von rund zehn Prozent, was definitiv nicht als günstig zu bezeichnen ist. Daher gibt es durch einen Anbietervergleich nur sehr eingeschränkte Einsparmöglichkeiten.

Rahmenkredit als kostengünstige Alternative nutzen

Deutlich besser wäre es, wenn der auf dem Girokonto zur Verfügung gestellte Dispositionskredit gar nicht mehr genutzt wird, sondern sich der Kunde stattdessen für eine Finanzierungsalternative entscheidet. Eine bisher noch relativ unbekannte Kreditvariante ist zum Beispiel der Rahmenkredit, der teilweise von den Banken auch als Abrufkredit bezeichnet wird. Dieser Kredit funktioniert ähnlich wie der Dispositionskredit, nämlich indem zwischen Bank und Kunden zunächst einmal eine bestimmte Kreditlinie eingeräumt vereinbart wird. Diese Linie, beispielsweise 5.000 Euro, wird dann allerdings nicht wie beim Dispositionskredit auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt, sondern stattdessen wird ein separates Kreditkonto eröffnet. Auf diesem wird der Betrag von beispielsweise 5.000 Euro als Kreditlinie eingeräumt und der Kunde kann fortan über maximal diese Summe verfügen.

Allerdings bleibt er dabei genauso flexibel wie beim Dispositionskredit, denn er muss die Kreditlinie keineswegs in Anspruch nehmen. Damit unterscheidet sich der Rahmenkredit auch deutlich vom Ratenkredit, bei dem die zur Verfügung gestellte Kreditsumme auch tatsächlich beansprucht wird. Ein weiterer Vorteil besteht beim Rahmenkredit darin, dass – nicht wie beim Ratenkredit – stets für die gesamte zur Verfügung gestellte Kreditlinie Zinsen berechnet werden, sondern tatsächlich nur von dem Betrag, der auch wirklich abgerufen wurde. Im Durchschnitt werden Rahmenkredit heutzutage zu Zinssätzen zur Verfügung stellt, die sich zwischen 5,9 und 7,9 Prozent bewegen. Damit sind Rahmen- und Abrufkredite im Durchschnitt betrachtet deutlich günstiger als Dispositionskredite und stellen daher eine echte Alternative dar.

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