Probleme bei der Finanzierung für junge Unternehmen
In Deutschland gibt es immer mehr sogenannte StartUps. Dabei handelt es sich um junge Unternehmen, die sich noch in der Gründungsphase befinden oder die Existenzgründung erst seit kurzer Zeit hinter sich gebracht haben. In vielen Fällen benötigen StartUps zunächst einmal eine gewisse Kapitalsumme, um notwendige Finanzierungen für den Geschäftsbetrieb durchführen zu können und Investitionen zu tätigen. Aktuell zeigt sich am Markt allerdings eine wenig erfreuliche Situation, die darin besteht, dass immer mehr Kreditinstitute das nicht unerhebliche Risiko scheuen, welches mit einer Darlehensvergabe an junge StartUp-Unternehmen, insbesondere aus dem IT-Bereich, verbunden ist.
Ergebnisse auf Basis einer Unternehmensbefragung der KfW
Interessante Ergebnisse kamen vor kurzer Zeit bei einer durch die KfW durchgeführten Unternehmensbefragung zutage. So wurde beispielsweise deutlich, dass die Bereitschaft der Kreditinstitute, jungen Unternehmen Darlehen zu gewähren, insbesondere mit dem Umsatz der Betriebe zusammenhängt. Da zahlreiche IT-Unternehmen, die in der Umfrage zu Wort kamen, weniger als eine Million Umsatz im Jahr hatten, berichteten diese von Problemen bei einer möglichen Darlehensaufnahme. Ein Drittel aller IT-Unternehmen, deren Umsatz weniger als eine Million Euro pro Jahr betrug, berichtete von Problemen bei der Darlehensaufnahme. Lag der jährliche Umsatz hingegen zwischen einer und 10 Millionen Euro, waren es nur noch 20 Prozent der StartUps, die in Bezug auf eine mögliche Kreditaufnahme Probleme hatten. Bei einem Umsatz zwischen 10 und 50 Millionen Euro sank die Problemrate sogar auf nur noch knapp über zehn Prozent.
Mehr Förderung durch öffentliche Institutionen gefordert
Nimmt man die Ergebnisse der Unternehmensbefragung als Basis, so wird das Problem deutlich, dass vor allem junge IT-Unternehmen mit einem noch relativ geringen Umsatz vermehrt Probleme haben, von der Bank einen Kredit zu erhalten. Dennoch werden die Finanzierungen natürlich aufgrund vorzunehmender Investitionen dringend benötigt, sodass vor allem die öffentlichen Stellen gefordert sind, Unterstützungen für Gründer zu bieten. In der Praxis wird das vielfach auch bereits umgesetzt, wie zum Beispiel von der LfA-Förderbank. Dabei handelt es sich um eine staatliche Spezialbank aus Bayern, die es sich zum Ziel gesetzt habe, insbesondere den Mittelstand im Bundesland zu fördern. Das Finanzierungsvolumen steigerten die LfA-Förderbank im 1. Halbjahr 2016 um mehr als 2,5 Prozent, wenn man einen Vergleich zum Vorjahreszeitraum zieht. Dabei erhielten etwa 2.200 Unternehmen aus dem Mittelstand sowie über 85 Kommunen in Bayern insgesamt etwas mehr als 810 Millionen Euro an sogenannten Förderdarlehen. Dabei waren es rund 25 Prozent des gesamten Fördervolumens, die auf die Gründungsförderung für Start-Up-Unternehmen fielen, also etwa 200 Millionen Euro.
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