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Kredite und Schulden ordnen auch ohne Schuldnerberatung

Die Schuldnerberatung ist grundsätzlich ein durchaus gutes Mittel, wenn Verbraucher Probleme mit ihren finanziellen Angelegenheiten haben. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Schuldnerberatung in zwei große Gruppen einzuteilen ist. Zum einen gibt es die gemeinnützigen Beratungen, die beispielsweise von der Caritas oder der Diakonie durchgeführt werden und den Verbraucher nichts kosten. Zum anderen gibt es aber auch immer mehr private Schuldnerberater, die für Verdienste ein Honorar verlangen. In nicht wenigen Fällen kann zumindest im Anfangsstadium allerdings auf eine Schuldnerberatung verzichtet werden, insbesondere dann, wenn es um präventive Maßnahmen geht.

Finanzielle Verhältnisse ordnen als Basis

Eine Aufgabe, die zwar jede Schuldnerberatung wahrnimmt, die grundsätzlich aber relativ einfach vom Verbraucher selbst durchgeführt werden kann, ist das Ordnen der finanziellen Verhältnisse. Damit ist insbesondere gemeint, dass die finanziellen Verpflichtungen, kurz gesagt die Schulden, zunächst einmal erfasst und aufgelistet werden. Darüber hinaus gehört zur Aufstellung auch, welche Einnahmen und Vermögenswerte vorhanden sind. Dass sich Verbraucher darüber klar werden, welche finanziellen Verpflichtungen sie haben, ist bereits ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Schulden ordnen bzw. dazu, dass es zumindest zu keiner Überschuldung kommen kann. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, alle aufgenommenen Kredite und anderweitige Verpflichtungen, beispielsweise eine private Geldleihe, aufzuführen. Dazu gehört natürlich auch, dass die monatlich zu zahlende Rate festgehalten wird.

Einnahmen- und Ausgabenrechnung als weitere Basis

Eine weitere Maßnahme, die jeder Schuldnerberater in der Beratung durchführen wird, ist das Erstellen einer sogenannten Einnahmen- und Ausgabenrechnung. Dies bedeutet, dass auf der einen Seite sämtliche Einnahmen, die natürlich vor allem aus dem Einkommen bestehen, aufgeführt werden. Auf der anderen Seite der virtuellen Bilanz wenn dann alle regelmäßigen Ausgaben aufgelistet, und zwar möglichst auf den Monat herunter gerechnet. Dabei sind eben nicht nur die jeden Monat anfallenden Ausgaben zu erfassen, wie zum Beispiel Miete, Nebenkosten, Kosten für ein Auto und Lebenshaltungskosten, sondern eben auch unregelmäßige Ausgaben, wie zum Beispiel Versicherungsbeiträge, Urlaubsgeld und Freizeitausgaben. All diese Ausgaben werden addiert und der Saldo wird letztendlich den Einnahmen gegenübergestellt. Sollte sich daraus ein positiver Saldo ergeben, also die Einnahmen größer als die Ausgaben sein, ist dies zunächst immer ein sehr positives Zeichen. Ist hingegen die Ausgabenseite größer als die Einnahmenseite, so besteht akuter Handlungsbedarf.

Einsparmöglichkeiten erfassen und Änderungen vornehmen

Sollte sich aus der Einnahmen- und Ausgabenrechnung ergeben, dass kein ausreichendes Einkommen zur Verfügung steht, um sämtliche Ausgaben zu decken, so wird auch der Schuldnerberater an dieser Stelle ansetzen. Dies können Verbraucher aber zunächst einmal die Ausgaben zu reduzieren. Die Ausgabenseite anzugehen ist deshalb leichter, weil sich die Einnahmen nur in seltenen Fällen auf kurze Distanz betrachtet erhöhen lassen. Daher ist es deutlich häufiger von Erfolg gekrönt, wenn bei den monatlichen oder unregelmäßigen Ausgaben Einschnitte vorgenommen werden. Hier findet sich in nahezu jedem Haushalt ein gewisses Einsparpotenzial, sodass es in nicht wenigen Fällen möglich ist, eine positive Bilanz der Einnahmen- und Ausgabenrechnung für die Zukunft herzustellen.

Bildquelle: geralt / pixabay.com (https://pixabay.com/de/insolvenz-konkurs-verlust-pleite-593750/)