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Uneinbringliche Darlehen sollen in den Bilanzen transparenter werden

Ein anscheinend zunehmendes Problem bei diversen Kreditinstituten besteht darin, dass sich in den Bilanzen entweder sogenannte faule Kredite befinden oder diese, falls vorhanden, zumindest nicht besonders transparent ersichtlich sind. Dies betrifft keineswegs nur deutsche Geldhäuser, sondern nach Auffassung der Europäischen Zentralbank gibt es zahlreiche Kreditinstitute im europäischen Raum, bei denen solche Kredite in den Bilanzen vorhanden sind. Daher möchte sich die EZB diesem Problem nun verstärkt annehmen und hat bereits Lösungen im Blick, wie zukünftig besser mit solchen Krediten verfahren werden könnte.

Faule Kredite befinden sich in vielen Bilanzen der Banken

Es handelt sich bei faulen Krediten in Bilanzen keineswegs um Ausnahmen, sondern stattdessen gibt es augenscheinlich fast kaum eine europäische Bank, in denen sich solche nicht einzubringenden Darlehensforderungen nicht in den jeweiligen Geschäftsbüchern vorfinden würden. Jetzt möchte sich auch die Europäische Zentralbank in diesem Jahr verstärkt diesem Problem widmen und ist daher damit beschäftigt, an optimierten Instrumenten zu arbeiten, die es ermöglichen, die Behandlung solcher notleidenden Kredite besser anzupacken.

Die zukünftigen Instrumente und Maßnahmen sollen ausschließlich Kreditinstitute betreffen, die von der Europäischen Zentralbank überwacht werden. Aktuell handelt sich dabei um knapp 130 Banken, unter denen sich insbesondere Großbanken und mittelgroße Geldinstitute befinden. Die entwickelten Instrumente sollen zukünftig aber auch verstärkt bei etwas kleineren Kreditinstituten zur Anwendung kommen, sodass die EZB es möglichst umfangreich schaffen kann, bessere Lösungen für die notleidenden Kredite in den Bilanzen zu finden. Dabei geht es insbesondere darum, die Werte solcher Darlehen transparenter in den Geschäftsbüchern der zahlreichen Banken darstellen zu können.

Aufgaben der Europäischen Zentralbank wachsen

Die vorrangige Aufgabe der Europäischen Zentralbank besteht natürlich nach wie vor darin, für eine möglichst große Währungsstabilität im Euroraum zu sorgen. Damit hat die EZB im Prinzip bereits genug zu tun, denn anscheinend ist selbst der momentan historisch tiefe Leitzins von 0,0 Prozent nicht ausreichend dazu imstande, für ein deutliches Anspringen der Konjunktur im Europäischen Wirtschaftsraum zu sorgen. Neben ihren geldpolitischen Aufgaben besteht ein weiterer wichtiger Teilbereich bei der Europäischen Zentralbank natürlich auch darin, die zahlreichen Banken zu überwachen und zu überprüfen, die sich im Euroraum befinden. Zwar wird die EZB hier natürlich von den nationalen Aufsichtsbehörden unterstützt, wie zum Beispiel in Deutschland von der BaFin, aber dennoch gibt es gerade in diesem Bereich immer mehr zu tun. Dieses Jahr wird ein Schwerpunkt der Europäischen Zentralbank unter anderem darin bestehen, sich um die mehr Transparenz für notleidenden Kredite in den Geschäftsbüchern der Kreditinstitute zu kümmern.

Bildquelle: MichaelM / pixabay.com (https://pixabay.com/de/euro-w%C3%A4hrung-finanzen-europa-165852/)