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Hürde für Erhalt eines Immobilienkredites liegt tatsächlich höher

Seit geraumer Zeit haben manche Verbraucher Schwierigkeiten, einen Immobilienkredit zu erhalten. Dabei sollte es nach Maßgabe der Europäischen Zentralbank so sein, dass die Kreditinstitute noch mehr Darlehen als bisher vorgeben. Zu diesem Zweck hat die EZB bereits den Leitzins auf null Prozent gesenkt, damit durch die Darlehensvergabe der Banken noch mehr Kredite und somit Geld in Umlauf geraten. Eine EU-Richtlinie ist jedoch seit geraumer Zeit dafür verantwortlich, dass selbst Normalverdiener anscheinend immer größere Probleme haben, von der Bank einen Immobilienkredit zu erhalten.

Regelmäßiges Einkommen und Eigenkapital immer öfter nicht ausreichend

Bis vor geraumer Zeit war es so, dass nahezu ausschließlich solche Kreditsuchenden keine Immobiliendarlehen erhielten, die entweder einen negativen Eintrag in der Schufa haben oder deren Einkommen als nicht ausreichend angesehen wurde. Jetzt scheint es allerdings immer häufiger so zu sein, dass selbst bei einem größeren Eigenkapitalanteil und einem durchschnittlichen Einkommen Anträge auf eine Baufinanzierung abgelehnt werden. Immer häufiger stellen die Experten fest, dass bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit positive Aspekte weniger berücksichtigt werden, während negative Merkmale praktisch überproportional gewichten. Zu dem strengeren Vorgehen der Kreditinstitute trägt definitiv die neue EU-Richtlinie bei, die vom Grundsatz her eigentlich positiv ist. Nach der Richtlinie sollen Banken nämlich sorgfältiger prüfen, an wen sie Immobiliendarlehen vergeben, um in der Vergangenheit nicht selten stattgefundene Überschuldungen zu verhindern.

Neue Regelungen durch die EU-Richtlinie

Eine Voraussetzung, unter der Kreditinstitute ab sofort nur noch Immobiliendarlehen vergeben dürfen, die auf der neuen EU-Richtlinie basieren, besteht darin, dass der Kreditnehmer dazu in der Lage sein muss, das Darlehen vollständig innerhalb der sogenannten statistischen Lebenserwartung tilgen zu können. Darüber hinaus darf die Immobilie als Sicherheit und in dem Zusammenhang kalkuliert Wertsteigerungen kein so hohes Gewicht mehr haben, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Stattdessen sollen die Banken die Kreditvergabe insbesondere darauf abstellen, dass das Einkommen und vorhandene Vermögen des Kreditsuchenden ausreichend und dazu geeignet ist, den Kredit möglichst problemlos zurückzahlen zu können.

Eine weitere Neuerung besteht darin, dass die Tatsache, dass der Kreditnehmer sich durch den späteren Verkauf seiner Immobilie entschulden und somit den Kredit zurückzahlen kann, nicht mehr bei der Entscheidung für oder gegen die Darlehensvergabe berücksichtigt werden darf. Ferner haben mittlerweile einige Banken die Befürchtung, dass sie in einigen Jahren auch rechtlich in die Haftung genommen werden können, falls sie zum Zeitpunkt der Kreditvergabe die Bonität und Zahlungsfähigkeit des Kunden nicht streng geprüft haben. Nimmt man all diese Faktoren zusammen, scheint es auch in der näheren Zukunft für Durchschnittsverdiener schwieriger zu werden, einen Immobilienkredit zu erhalten und damit den Traum vom eigenen Haus realisieren zu können.

Bildquelle: Prawny / pixabay.com (https://pixabay.com/de/sport-spiele-erholung-freizeit-1315365/)